Donnerstag, 12. März 2009

Gesponnen, gezwirnt, geknäult

Oder auch: ein kurzer Faserkreislauf.


Nachdem ich von meinem neuesten Projekt genug produziere, kann ich einmal etwas gleichzeitig in verschiedenen Phasen zeigen.
Ich habe hier zu gleichen Teilen Corriedale in sehr dunklem Blau und hellem Flieder mit magentafarbenem Merino locker kardiert*. Wollte ich eigentlich gar nicht, war aber nicht zu umgehen, da sich das Merino ziemlich geziert hat, mit den gewöhnlichen Schafen zu spielen. Den Snobismus hab ich ihm ausgetrieben.
Beim Spinnen entsteht so ein unregelmäßiger Farbwechsel, teilweise mischen sich die Farben auch. Bei der Fadenstärke habe ich nur leicht variiert um der Wolle noch ein wenig Substanz zu geben.
Anschließend werden je zwei Fäden miteinander gezwirnt und nach dem obligatorischen Waschen zu handlichen Knäueln gewickelt. Ja, die sehen nicht ganz so ordentlich wie gekaufte Knäuel aus, aber sie sind echte Handarbeit an der Nostepinne. So ein Garnwickler zum Kurbeln wäre schon auch mal eine feine Sache, aber so schrecklich oft wickle ich nun auch keine Knäuel.
Insgesamt werde ich davon ca. 300g verspinnen, der größte Teil ist sogar schon erledigt und flauschen inzwischen in Form von etwas über 400m vor sich hin**. Ich denke, alles in allem werden es wohl deutlich über 500m werden. Bitte nicht fragen, was es mal werden soll. Vielleicht reicht es für eine Weste.





* Okay, ich bin ehrlich: ich habe gar keine Karden. Ich finde die Dinger ziemlich teuer und bin zu dem Schluss gekommen, daß zwei Feilenbürsten aus dem Baumarkt für einen Bruchteil des Preises diesen Zweck vorerst auch erfüllen. Der Typ für intensives Kardieren bin ich eh nicht.
** Wie ich das messe? Nach dem Zwirnen wickle ich die Wolle gezwungenermaßen ab, so daß sie als lockerer Strang gewaschen werden kann. Derzeit wickle ich um ein Buch, bei dem eine Umrundung 44cm hat und zähle fluchend fröhlich die Runden.

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