Mittwoch, 1. April 2009

Das Federgewicht


Nachdem ich dieser Tage im Forum feststellen durfte, daß ich nicht die einzige bin, die einen kleinen Fuhrpark nicht mehr ganz so neuer Maschinen beherbergt, nehme ich mir die Bitte um ein Photo meines letzten Neuzugangs zum Anlass, nach und nach meine Maschinen hier vorzustellen.
Die Singer 221 K wird auch Featherweight genannt. Mit etwa 11 Pfund ist sie auch relativ leicht im Vergleich zu anderen Maschinen ihrer Zeit (ich habe mir sagen lassen: auch im Vergleich zu manch moderner Maschine). Das Modell wurde von 1926 bis 1964 (andere Quellen sagen 1933 bis 1961) in den USA und England gebaut. Meine stammt aus dem Jahr 1949 (zumindest wurde der Fabrik in Kilbowie/ Schottland Ende des Jahres die Seriennummer meiner Maschine zugewiesen), verfügt aber über eine so genannte Centennial Badge: 1951 feierte Singer seinen 100. Geburtstag. Zu diesem Anlass versah man die Maschinen mit einer Jubiläumsmarke (zu deutsch: das ovale Ding rechts an der Maschine sah anders aus als sonst ). Ich nehme mal stark an, daß sie dann auch erst 1951 in den Handel gelangte. Ausgeliefert wurde die Featherweight in einem handlichen Koffer mit ein wenig Zubehör. Der Motor liegt bei den Featherweights noch außerhalb der Maschine und ist mit einem Riemen mit der Mechanik im Inneren verbunden. Meine Maschine läuft noch auf 110 Volt, weshalb ich einen Transformator zum Betrieb brauche. Gemessen an modernen Maschinen sind die Funktionen äußerst sparsam: sie näht vorwärts und rückwärts. Allerdings kann man das gesamte Sortiment an Anbauteilen und Zubehör meiner anderen Maschinen auch an der Featherweight befestigen, weshalb sie damit dann auch Zickzacknähte kann, Rüschen, Biesen, Schnuraufnähen und so weiter. Lediglich die Fadenspannung ist etwas heikel und entpuppt sich immer wieder mal als ziemliches Gepfriemel. Ob das generell so ist oder nur bei meiner habe ich noch nicht herausgefunden.
Gefunden haben wir uns über ein bekanntes Onlineauktionshaus, wo man sie nicht unter ihrem Namen oder ihrer Modellnummer angepriesen hatte. Ich denke, das war der Grund, weshalb ich sie verhältnismäßig günstig bekommen habe. Die Amerikaner sind ganz wild auf diese Maschine und verwenden sie gerne für Quiltkurse. In Deutschland ist sie eher wenig bekannt. Es entstand ein gewisser Mythos, der sich auch im Preis niedergeschlagen hat: bei besagtem Onlineauktionshaus werden in den Staaten und in UK öfter Maschinen für um die 300 Dollar angeboten. Zu dem Preis hätte ich sie mir aber beim besten Willen nicht geleistet. Vom Zustand her liegt meine etwa im Bereich 8, sie hat ein paar kleine Kratzer, die Verzierungen sind vollständig erhalten, kein Rost. Sie ist also nicht fabrikneu, aber in sehr gutem Zustand.
Falls sich jemand für das Modell interessiert: hier finden sich umfangreiche Informationen und auch Angebote (allerdings eher für das gut gefüllte Konto).
Beim Forumstreffen in Bordenau hat mir Tipsy zufällig die Arbeit des Photographierens abgenommen. Danke nochmal an dich, daß ich das Bild verwenden darf! 


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