Montag, 3. März 2008

Testfärbereien: Aus weiß mach bunt, Teil 2 - Krapp


Am Abend des 2.3. wurde die nächste Runde eingeläutet: Ich habe 57g Krappwurzeln gemahlen. Sehr unauthentisch mit einer elektrischen Kaffeemühle der 70er Jahre. Das Pulver wurde dann über Nacht eingeweicht.
Die Wolle (wie beim letzten Mal neuseeländische, wenn auch diesmal weißgelbliche - 120g, ein bisschen Shetland - 20g und ein paar Fitzelchen des Wollstoffs für´s Kleid) wurden wieder mit Alaun (30g) und Weinsteinrahm (10g) eine Stunde lang gebeizt. Im Gegensatz zum Rezept werde ich die nasse Wolle hier nicht eine Woche lang rumliegen lassen. Es ist ja nur eine Testfärbung.
Die erste Färbung wurde bei 65 bis 75 °C eine Stunde lang gekocht. Der Krapp wurde - im Gegensatz zum Goldrutenkraut beim letzten Mal - einfach im Topf belassen, da Krapp bei Kontaktfärbug intensiver wird. Das kann ich voll und ganz bestätigen. Am Ende der Stunde leuchtete es mir dermaßen aus dem Topf entgegen, daß jede Feuerwehr neidisch geworden wäre. Allerdings habe ich festgestellt, daß wohl wirklich die Kontaktfärbung ausschlaggebend ist, denn schon die locker zusammengebundenen Stellen des Kammzugs haben deutlich schlechter angenommen.
Die zweite Färbung erfolgte bei 75 bis 80°C, wieder eine Stunde. Das Ergebnis war nicht so beeindruckend. Vielleicht, weil weniger Krappbrösel im Topf waren (das meiste hing in der Wolle vom 1. Zug), vielleicht hätte ich generell mehr Krapp nehmen sollen. Das Ganze erinnert mich stark an eine rote Batikhose, die ich mal hatte. Man merkt, es hätte ein leuchtendes Rot werden wollen, es hat´s aber nicht ganz geschafft. Was ich mit der Wolle mache, muss ich mir noch überlegen.
Beide Färbungen wurden im Anschluss ans Köcheln in Seifenlauge und anschließend klar gespült, sowie mit etwas Essig fixiert.
Fazit: Der erste Zug macht vom Ergebnis her den zweiten vollkommen wett, allerdings graut mir davor, die Krappkrümel aus der Wolle zu puhlen, bzw. rauszukämmen. Ich drücke mich derzeit davor.
Links der erste Zug, rechts der zweite (der wirkt allerdings auf dem Photo besser als real).


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen