Sonntag, 10. März 2019

Wolle, jede Menge Wolle!

Ganz offensichtlich habe ich mal wieder einen Strickwinter. :) Die tollen Farben von Fleece Artist der Merino Slim Canadian Parks-Collection haben eine dezente Strickwut ausgelöst, die inzwischen einen leichten Bearbeitungsstau nach sich zieht. ;)

Inzwischen habe ich es tatsächlich geschafft, vom ersten Tuch im Dezember, dem Multnomah Photos zu machen, auf denen der Farbton Gros Morne auch passt:


Danach folgten im Januar ein Close to you in der Farbe Banff...



... und ein Stormy Sky Shawl (Farbe: Forillon).


Ebenfalls im Januar habe ich noch ein Socken-UFO fertiggestellt. Die Kenia-Socken aus einer Verena waren wirklich kurz davor, nie fertiggestellt zu werden, die ständigen kleinen Verkreuzungen für das Gittermuster sind mir tierisch auf die Nerven gegangen.


Danach habe ich aus Fleece Artist-Garn eine ziemlich bunte Jacke angefangen, die Anfang Februar kurz unterbrochen wurde. Im England-Kurzurlaub habe ich mich aber abends so unterstrickt gefühlt, dass ich ein paar Knäul Sublime Luxurious Aran Tweed gekauft habe und einen Forager's-Scarf angefangen habe, der dann daheim auch gar fertig wurde.



Als der erledigt war, habe ich auch die Katta-Jacke (Farbton: Fundy) unter Absingen unflätiger Lieder beendet. Verkürzt formuliert war das ein etwas widerspenstiges Projekt, aber das Ergebnis gefällt mir sehr gut. Allerdings muss ich jetzt ein paar locker fallende, gedeckte, langärmlige Shirts für drunter nähen, für lange Ärmel hat leider die Wolle nicht gereicht und das Garn scheint inzwischen weltweit ausverkauft zu sein. Irgendwann gebe sogar ich mich geschlagen.


In der Zeit, die ich gebraucht habe, um zu überlegen, wie ich die sich aufrollenden Bündchen in den Griff bekomme und ob ich mich traue, das ganze Ding zu blocken oder ob ich nicht doch lieber dämpfe, entstand noch ein Water-Tuch (Farbe: Sirmilik). Das Konzept mit den verkürzten Reihen ist mal was ganz anderes, auch wenn mich die links verschränkten Maschen am Anfang mangels Übung ziemlich zum Fluchen gebracht haben. 






Das wären dann schonmal etwas über 3,5km Garn, die ich heuer bis Ende Februarverstrickt habe. Inzwischen habe ich eine Jacke aus Rowan Hemp Tweed auf den Nadeln und bin ganz begeistert, wie schnell es voran geht, wenn man mal wieder ein dickeres Garn verarbeitet. Das Sublime zählt da nicht, das war entgegen aller im Namen enthaltener Ankündigungen nämlich alles andere als luxuriös und hatte nervige kleine kratzige Fitzel eingearbeitet, die ich ständig herauszuppeln musste. Wenigstens habe ich dafür nicht den vollen Preis gezahlt.


Montag, 7. Januar 2019

Mal ganz ohne Denken (Zombie)

Nachschlag erledigt, ab zum Aktuellen:
Über Silvester war wie - wie so oft - bei Ere und brauchte eine Nebenher-Beschäftigung, damit ich nicht gar so nutzlos rumsitze. Leider kam die Nachbestellung kanadischer Wolle nicht ganz so schnell, wie ich gehofft hatte, darum ist bei Stoff+Stil ein Knäuel mit langem Farbverlauf in unseren diesmal gar nicht so überfüllten Wagen gehüpft. Das lief dann promt länger als erwartet, es musste also ein neues Strickmuster her, das möglichst wenig geistige Schwungmasse erfordert.
Back to basic hat die Kriterien hervorragend erfüllt.

Das Tuch, das inzwischen den passenden Namen "Zombie" trägt,  war zwar in keiner Weise geplant, aber das Ergebnis mag ich doch recht gern.







Montag, 31. Dezember 2018

Nachlese 2018: Mantel, Shirts, Strickkram, Häkelkram... irgendwie alles!

Man könnte ja fast meinen, nach dem großen Nähmarathon wäre nichts mehr passiert. Dabei habe ich 2018 für meine Verhältnisse eine ganze Menge Stoff vernäht, über 40m, sagt die Stoffliste, nicht mitgerechnet den Patchworkkram.

Noch im Sommer gab es ein paar Kleinigkeiten.
Einen neuen Bezug für das doch eher wild gemusterte Polster meines Balkonstuhls:



Eine Raglinde in mint-gestreift:


 
Im Verlauf des Herbsts ist ein weiterer Elefant entstanden, diesmal für Cay. Der nächste wird aber wirklich für mich.


An einem langen, zähen Wochenende habe ich tatsächlich auch nochmal ein Großprojekt in Angriff genommen, einen doppelreihigen Kurzmantel. Den Schnitt aus der Ottobre 5/2010 musste ich kaum verändern, nur den Rockteil habe ich etwas voller gemacht, damit er schöner schwingt. Einige Male habe ich mich für die blöde Idee mit dem Mantel mächtig verflucht, aber ins Ergebnis bin ich immernoch schwer verknallt. Er hängt halt etwas traurig auf der flachbrüstigen Puppe im Sommershirt. ;)



Dazu passend gab es dann auch noch eine der bekannten Kappen nach Burda.





Die letzten Fingerhandschuhe passen so gar nicht zum (nicht vernünftig ablichtbaren) Futterstoff, also habe ich ein neues Paar gestrickt.



Als ich die Wolle bestellt hab, bin ich auf wunderbare Wolle von Fleece Artist aus Kanada gestoßen. Da musste dringend eine größere... Probe mit in den Warenkorb und über Weihnachten verstrickt werden (Muster: Multnomah).




Soviel sei verraten: Schon kurz nach dem Auspacken habe ich die 2. Bestellung aufgegeben. 

Am 2. Weihnachtsfeiertag habe ich noch eine langärmlige Ragelinde genäht und bedruckt und eine warme Kuschelhose in mint genäht.



Im letzten Winter habe ich ein Paar Socken unterschlagen:


Gepatchworkt wurde auch, ich habe sogar einen fast fertigen Quilt hier rumliegen, der "nur noch" gequiltet werden muss.




Montag, 20. August 2018

Herr Thomsen

Wenn's mal wieder länger dauert...
Für Eres 2. Sohn hatte ich schon vor... langer Zeit ein Häkelmuster für einen wirklich niedlichen Elefanten in Stoff+Stil besorgt. Die Umsetzung hat sich allerdings etwas gezogen, bis ich im Winter dann einen erheblichen Teil gehäkelt habe. Der junge Mann war allerdings noch etwas unentschlossen, ob er das Tier nun wirklich will, deshalb habe ich meinen Fingern vor dem Annähen der Beine mal wieder eine längere Pause gegönnt.
Anfang August wurde er dann aber endlich fertig. Und nachdem der Frosch für seinen Bruder schon einen Archäologen-Namen bekam, habe ich diesmal von den Klassischen Archäologen zu den Prähistorikern gewechselt, weshalb das Kerlchen nun auf den Namen Herr Thomsen hört.


Samstag, 2. Juni 2018

Die Mopedsaison ist eröffnet!

Mit reichlich Verspätung ist nun auch meine Mopedsaison 2018 eröffnet.

Der Zweiradwinter kam letztes Jahr sehr bald, bedingt durch das Baugerüst am Haus, das die Schwalbe von ihrem Parkplatz vertrieben hat. Das Gerüst ist zwar immernoch da (keine Angst, da passiert schon lange nichts mehr, und ist ja egal, ob die Leute ihre Balkone nutzen können...), aber inzwischen konnte ich mit der Nachbarschaft eine andere Abstellmöglichkeit im Hof vereinbaren.

Über den Winter ist dann am Moped einiges passiert. Abgesehen davon, dass sie immer schlechter den Leerlauf gehalten hat, hat man ihr doch deutlich angemerkt, dass sie 6 Jahre gestanden ist - und davor offenbar auch nicht die Welt passiert ist.

Einiges davon wurde inzwischen nachgeholt: Den längst überfälligen Ölwechsel und eine frische Batterie gab es schon im September, den Sprit habe ich von 1:50 auf 1:33 umgestellt, kaum hatte sie einen neuen Tankdeckel, lief der Sprit auch dauerhaft. ;)


Um wieder in Mopedstimmung zu kommen, gab es dann zu meinem Geburtstag im Februar einen Ausflug ins Fahrzeug-Museum in Suhl, also die Heimat der Schwalbe.

Im April ging es dann richtig los. Die alte Dame brauchte dringend neue Füße, da ich den nicht ganz unbegründeten Verdacht hatte, dass da noch die Originalbereifung drauf war. Beim Wechsel zeigte sich dann auch, dass der deutlich neuere hintere Schlauch aus dem Jahr 1992 stammte. Ich habe es endlich geschafft, die defekte Hupe auszuwechseln (gut, funktioniert noch immer nicht, aber theoretisch könnte die Hupe jetzt hupen, jetzt weigert sich nur die Elektrik), den morschen Blendenring um den Scheinwerfer und die Ansaugmuffe zu ersetzen und die Aufkleber vom Beinschild zu entfernen. Die Flöte wurde auch ausgebrannt - und brannte und brannte. Nur hatte sie nach wie vor keinen Leerlauf.

Also nochmal Flöte ausgebrannt, eine Stunde lang! Der Krümmer ging schneller. Luftfilter gereinigt - inklusive der Frage: "Warum hat sie zwei, sie sollte doch nur einen haben?!" Zündkerze gereinigt, nachgestellt. Jetzt sprang sie zwar gut an, fuhr auch irgendwie, aber Leerlauf hatte sie noch immer keinen. Die erste Testfahrt Ende April war mehr als ernüchternd. Vorsichtig formuliert. Viele farbige Metaphern.

Wieder Literatur gewälzt und Online-Foren abgeklappert, bis ich auf einer schönen Übersichtsseite mal wieder auf die Vergasertypen stieß - und ein dumpfer Verdacht aufkam: Hat der Vorbesitzer den falschen Vergaser eingebaut?! Böses Deja vu, denn das war einer der Faktoren, der zum Tod des Motors der Zündapp geführt hat.
Natürlich hat er. Hier kann man dem Vorbesitzer keine böse Absicht unterstellen, denn auf der Rechnung steht explizit, der Vergaser wäre für die Kr51/1 geeignet.
Auf der Haben-Seite hat sich schnell herausgestellt, dass es der Vergaser für das Vorgänger-Modell war, der weniger Leistung bringt. Also konnte er kaum Schaden angerichtet haben.

Zähneknirschend habe ich also einen neuen Vergaser bestellt. Und den dann erstmal gut ablagern lassen. In der Zeit war das Moped nämlich Schrödingers Schwalbe: Sie konnte mit dem neuen Vergaser fahren oder auch nicht.

Am letzten Wochenende war ich dann endlich soweit. Den Kupplungszug habe ich bei der Gelegenheit auch mal nachgestellt, ebenso den 2. Filter aus dem System entfernt und einen neuen Startvergaserzug verlegt. Bis ich dann nach über einer Stunde endlich den Gaszug im vermaledeiten Gasschieber eingehängt hatte, fand draußen ein spektakulärer Weltuntergang statt, der jede ernsthafte Probefahrt verhinderte.
Immerhin: Sie sprang an und nach ein wenig spielen an den Stellschrauben lief sie auch so schön, dass sie immerhin mal den Gang in der Kongresshalle entlangfahren konnte. Und schau an, da war er wieder, der Leerlauf!

Nach der Überführungsfahrt heim und einer kurzen Tour durch die Südstadt am Donnerstag haben wir dann heute unseren ersten richtigen Ausflug gemacht, satte 38km über die Käffer südlich von Nürnberg.



Ein paar Baustellen sind noch da, hauptsächlich was die Elektrik betrifft, aber sie fährt, geht nicht aus und kann somit genutzt werden. Die Tage schau ich mal, wie die Zündkerze aussieht, dann kann ich den Vergaser gezielter feineinstellen.

Montag, 21. Mai 2018

Nähmarathon

Die letzten Wochen waren stoffreich.

Noch im April gab es eine braune Popeline-Testhose nach New Look 6710, die aber gerade in der Wäsche ist. Weil eh schon braun eingefädelt war, gab es dann gleich noch ein Fledermausshirt nach einem Schnitt von Stoff + Stil obendrauf. Merke: Die fallen eher locker aus. Positiv: Die Schnittteile sind bereits ausgestanzt und aus einem Material, das etwas an Vlieseline erinnert. Sehr benutzerfreundlich. Nachdem der Probestoff so etwas trist daherkam, habe ich noch ein paar Mandala-Blüten aufgedruckt.


Anfang Mai begann dann das große Testnähen. Meine Cousine hat geheiratet und für den anschließenden Sektempfang hatte mein Kleiderschrank nichts zu bieten, das zu Anlass und Jahreszeit gepasst und/ oder gefallen hätte.

Der 1. Ansatz am Maifeiertag war prompt ein reichlich demotivierender Bauchklatscher. Das Wasserfall-Shirt McCalls 6563 sieht zwar auf der Packung nett aus, aber die Größenvorstellungen kann ich nicht nachvollziehen. Der hintere Halsausschnitt allein misst über 50cm. Mir viel zu weit. Schulterfrei mit schlecht fallendem Wasserfall finde ich auch keine Option. Alles in allem schade um den Stoff. Einzig verwertbar: Die Arbeitsweise beim hinteren Halsausschnitt, in den Schrägband eingebaut wird, um Dehnungen zu vermeiden.
Knittrig und für die Tonne, aber um mal zu zeigen, wie viel zu weit das Ding war:


Frustriert habe ich mich also vom Thema Oberteil erstmal ab- und dem Thema "Hose" zugewandt. Ich will seit Jahren einen vernünftigen Hosenschnitt, aber irgendwie waren Zeit und Motivation nie ausreichend vorhanden. Aber wenn man konkrete Vorstellungen hat, was Sitz und Beinweite untenrum betrifft, wird es in den letzten Jahren zunehmend schwierig, v.a. wenn die Beinweite nichts mit skinny zu tun haben soll.

Los ging es mit Kwik Sew 2635. (Die Änderungen sieht man freilich an der Puppe nicht, aber so weiß ich später, was ich getrieben habe. ;) )
Aus dem letzten Probeteil von vor ein paar Jahren bin ich rausgewachsen, also erstmal die nächste Größe gewählt und beherzt losgelegt mit billigem Nadelstreifenmischgewebe vom Stoffmarkt. Dass ich trotz der Test-Funktion Hosentaschen gemacht habe, kann man bescheuert nennen, aber mir war klar, dass - falls es etwas wird - ich Hosen ohne Taschen selten anziehe. Wie lange ich gebraucht habe, ist definitiv indiskutabel. ;)
Untenrum war alles in Butter, aber gerade vorne war sie mir im Schritt viel zu hoch.



Also nächster Anlauf mit günstigem Halbleinen und tiefergelegtem, gleichzeitig verschmälertem Bund, etwas mehr Nahtzugabe an den Seiten und vergrößerten Abnähern hinten.
Besser, aber im Schritt hat sich noch immer irgendetwas gestaucht und der Bund war nach wie vor zu weit, wenn auch wie beim Vorgänger mit Gürtel tragbar.




Die nächste Überarbeitung mit "Pants for every body", das mir die liebe Ereneda mal empfohlen hatte und diversen Seiten im www schien dann ganz vielversprechend, aber nachdem die Zeit langsam  knapp wurde, wollte ich das petrolfarbene Leinen nicht verballern und habe nochmal eine günstige, erstaunlich lebhafte Leinenmischung vernäht, dabei vorne nochmal den Schritt gekürzt und verschmälert.
Das Ergebnis: Besser wird´s im Moment nicht.  Im Schritt passt das jetzt so.


Also Endspurt, diesmal wirklich.
Skurrilerweise scheint sich das Leinen doch wieder etwas anders zu verhalten und um den Bund ist die Hose plötzlich wieder weiter, aber daran ist jetzt auch nichts mehr zu ändern. (Okay, gut, es wäre etwas zu ändern. Aber ich mag nicht mehr. 4 Hosen in 8 Tagen reichen.)


Zwischen Hose 1 und 2 habe ich dann nachmal versucht, das Oberteil-Problem zu lösen. In der Ottobre 02/2009 fand ich das Modell Nr. 5. Statt der langen Ärmel gab es die Flatterärmel vom obenherum baugleichen Kleid. Verschmerzbaren olivgrünen Jersey hatte ich auch noch im Bestand. Passt, nur die Schultern sind mal wieder 1,5cm zu breit.


Der letzten Shirtanlauf nach Fertigstellung der petrolfarbenen Hose war von einigen Zweifeln begleitet. Der graue Viscosejersey war doch arg flimsig und klebte an allem, was darunter war, sei es nun Unterwäsche oder Rettungsring. Die Wettervorhersage machte mich auch skeptisch: Die Woche sollte kühl werden. Aber gut, probieren kann man es ja mal.
Gepasst hat das Shirt dann zwar, hat aber doch recht unvorteilhaft so manche Rundung betont, war zu kühl und v.a. auch nicht unter Jäckchen tragbar aufgrund der Flatterärmel.


Letzten Endes war dann klar, dass es obenrum wohl Kaufklamotten sein werden, also habe ich noch ganz entspannt eine Raglinde aus für mich etwas ungewöhnlicheren Farben (beere-rosa gestreift!!!) genäht.


Mittwoch, 11. April 2018

Zwei Raglinden

Nach dem erfolgreichen Test des Raglinde-Schnitts über Ostern habe ich den Schwung genutzt und am letzten Wochenende zwei kurzarmige Ragelinen genäht, wobei ich Vorder- und Rückteil nochmal etwas verkürzt habe, damit ich nicht nur noch in Tunikas herumflitze.

Den blauen Baumwollgemisch-Jersey habe ich letztes Jahr schon verarbeitet, war von den Trageeigenschaften enorm begeistert und habe Stoff+Stil daher um ein paar mehr Meter in verschiedenen Farben erleichtert. Dank zweier Siebdruckschablonen kommt die Front dann auch nicht ganz so nackt daher.